Patchwork - Familie NEU
Ein erfülltes Zusammenleben zwischen Mutter, Vater und
den eigenen Kindern, der typischen Kernfamilie, zu schaffen
ist nicht leicht, umso größer ist die Herausforderung,
dass es nach einer Trennung oder des Todes eines Elternteils
mit den Kindern des Partners oder angenommenen Kindern und
den eigenen gelingt.
Die Hindernisse, die überwunden werden müssen,
sind so vielschichtig, wie die unterschiedlichen Familienformen,
die in unserer Gesellschaft gelebt werden - Kernfamilien (Mutter,
Vater, Kinder(er)), Patchwork-, Stief-, Pflege-, und Adoptivfamilien,
Ein-Eltern-Familien, Großfamilie, Kleinfamilie und Zwei-Kern-Familien
(Kinder leben jeweils zur Hälfte bei einem Elternteil).
In Österreich wird beinahe jede 2. Ehe geschieden bzw.
trennen sich unverheiratete Eltern. Wenn die getrennten Partner
neue Beziehungen eingehen, werden Patchworkfamilien (beide
bringen Kinder mit, wird rein rechtlich als zusammengesetzte
Stieffamilie bezeichnet) oder Stieffamilien (ein Partner ist
der leibliche Elternteil) gebildet.
Jede zehnte Familie mit Kindern ist eine Stieffamilie. In
Österreich gibt es 64.200 Stieffamilien mit Kindern unter
15 Jahren. Bezogen auf die insgesamt 660.000 Paare mit Kindern
unter 15 Jahren sind das 9,7%. Von den Lebensgemeinschaften
mit unter 15-jährigen Kindern sind 22,8% sogenannte "Patchworkfamilien",
von den Ehepaaren nur 6,8%. (Statistik Austria, Familienformen
2010)
Man geht davon aus, dass eine Patchworkfamilie etwa 4 - 5
Jahre braucht, um richtig zusammenzuwachsen. Bis das so weit
ist, gilt es einige Hürden zu nehmen - das behutsame
Einführen des neuen Partners in die Familie, Loyalitätskonflikte
gegenüber den leiblichen Eltern, Erwartungen von und
an Stiefmütter/väter, Geschwisterrivalität,
Geburt eines gemeinsamen Kindes,
Familien durchlaufen
verschiedenste Phasen des Zusammenfindens - wenn man darüber
Bescheid weiß, kann man sich bestmöglich darauf
einzustellen.
Mit professioneller Unterstützung werden viele Missverständnisse,
Ärgernisse oder Kränkungen verhindert, um die ohnehin
schwierige Aufgabe zu meistern. Professionelle Hilfestellung
sind idealerweise Familiengespräche im Rahmen von Familientherapie
oder auch Einzelgespräche (Einzeltherapie),
um sich über die eigene Befindlichkeit Klarheit zu verschaffen,
in der Folge passende Strategien zu finden.
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