AD(H)S Aufmersamkeits Defizit Syndrom mit/ohne Hyperaktivität
AD(H)S - ADS mit Hyperaktivität
ADHS steht für den Begriff Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom,
eine neurologische Funktionsstörung. Kinder, die unter
dieser leiden, können sich nicht richtig konzentrieren,
sind unaufmerksam, unmotiviert und mitunter auch aggressiv.
Das führt zu Konflikten in verschiedenen Lebensbereichen
wie z.B. Schule und Familie.
ADHS ist nicht nur bei Kindern und Jugendlichen bekannt, auch
Erwachsene können darunter leiden. Weltweit wird von
einer durchschnittlichen Häufigkeitsrate bei Kindern
und Jugendlichen von 1 - 3% ausgegangen, wobei bei Buben 2
- 4-mal so häufig die Erkrankung diagnostiziert wird.
Sie gilt als eine der häufigsten Störungen des Kindes-
und Jugendalters Die ersten Symptome treten in der Regel im
Kleinkindalter, oft schon im Säuglingsalter auf. Bei
mehr als der Hälfte der Personen, die die Diagnose "ADHS"
erhalten haben, bleiben die Symptome im Erwachsenenalter bestehen.
ADS ohne Hyperaktivität
Die ADS zeichnet sich wie das eingangs beschriebene Syndrom
durch Unaufmerksamkeit, Impulsivität aus, allerdings
liegt eher eine Aktivitätsverminderung (Hypoaktivität)
aus. Man geht davon aus, dass Mädchen von dieser Form
häufiger betroffen sind als Jungen.
Kinder die an ADS leiden, haben ebenso eine mangelnde, nicht
altersgemäße Konzentrationsspanne. Sie zeigen kaum
das überschießende Verhalten, neigen aber auch
zu Wutanfällen und starken Stimmungsschwankungen, plagen
sich ein Spiel zu beenden, sind unruhig und zerstreut, lassen
oft Sachen liegen, kürzeste Anweisungen werden vergessen.
Sie haben ein langsames Arbeitstempo und wirken verträumt.
Nachdem diese Kinder kaum durch Lautstärke auffallen,
werden sie häufig nicht erkannt. Sie werden leichtfertig
als wenig bemüht, zu langsam oder faul "abgestempelt".
Ursachen
Nach wie vor ist die Entstehung von AD(H)S nicht geklärt.
Aktuelle Studien gehen von einer Kombination mehrerer Faktoren
aus.
Dopamin- und Noradrenalin-Mangel
Diese Theorie geht davon aus, dass die Botenstoffe Dopamin
und Noradrenalin, welche für die Informationsleitung
zwischen den Nervenzellen des Gehirns zuständig sind,
nicht ausreichend vorhanden sind. Als Folge kommt es zu einer
Reizüberflutung, die Konzentration erschwert.
Genetische Ursachen
Viele Untersuchungen lassen vermuten, dass ADHS vererbt werden
kann
Umwelteinflüsse als Auslöser
Umwelteinflüsse bzw. Risikofaktoren, wie z.B. frühgeborene
Kinder bzw. schwierige Umstände bei der Geburt, Rauchen
und Alkoholmissbrauch während der Schwangerschaft, aber
auch das Lebensumfeld, in dem ein Kind heranwächst, können
Einfluss darauf haben.
Symptome
Charakteristisch für eine Aufmerksamkeits-Defizit-Störung
(ADS) ist ein ausgeprägt unaufmerksames und impulsives
Verhalten, vor allem in Gruppensituationen. Bei der Aufmerksamkeits-
Defizit- Hyperaktivitäts- Störung (ADHS) kommt noch
Unruhe und übermäßiger Bewegungsdrang dazu.
Im Alltag können die Symptome folgendermaßen auftreten
(genaueres unter www.adhs.de):
Beeinträchtigte Aufmerksamkeit
- Träumen, "Hans Guck in die Luft"
- leichte Ablenkbarkeit (im Klassenraum raschelt ein Mitschüler,
draußen bellt ein Hund o.ä.)
- bekommt einerseits schnell etwas mit, aber übersieht
wieder Wichtiges
- Vergesslichkeit, Zerstreutheit (Turnsache, Hausübung,
)
- überhört (schulische) Anweisungen
- Stimmungsschwankungen
- geringe Frustrationstoleranz (große Enttäuschung
und Ärger, wenn etwas nicht klappt)
- schnell begeistert, fehlendes Durchhalten bei Routineangelegenheiten
Impulsivität
- "Plappermäulchen" (sagt was es denkt, ohne
nachdenken, manchmal taktlos)
- unterbricht andere, platzt ins Gespräch und Spiel anderer
hinein
- Gefährdung durch Unachtsamkeit (schaut nicht beim Überqueren
der Straße)
- mangelndes Gefahrenbewusstsein (Mutproben)
- Ungeduld
- heftige, plötzliche Gefühlsausbrüche, jähzornig,
Stimmungsschwankungen
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jedes Kind mit diesem
Verhalten ADHS hat. Es handelt sich vielmehr um Kinder, die
trotz bester Vorsätze und großem Bemühen die
altersentsprechende Impulskontrolle immens schwer fällt.
Motorische Überaktivität
- nicht ruhig sitzen können, am Sessel herumrutschen
und verdrehen
- herumzupfen an Kleidung, Haaren und Gegenständen
- plötzlich einschießende Bewegungen (z.B. das
Kind schreibt und greift so plötzlich nach dem Radiergummi,
dass andere erschrecken)
- mit Händen und Füßen reden
- wechseln häufig ihr Zielobjekt und ihre Tätigkeiten
In Bezug auf die motorische Hyperaktivität ist zu erwähnen,
dass es nicht um Kinder geht, die sich gerne bewegen. Maßgeblich
ist bei der Diagnose das Ausmaß der Unruhe einerseits
und andererseits die mangelnde Selbstkontrolle der Aktivitäten
und die Umtriebigkeit und Ziellosigkeit dabei.
Kinder mit AD(H)S haben auch überaus positive Eigenschaften
und Fähigkeiten
- fröhlich, lustig und witzig
- schlagfertig
" hilfsbereit
- kreativ und fantasievoll
- fürsorglich
- aufgeweckt
- flexibel
- tierlieb
- sensibel
- interessiert und leicht begeisterungsfähig
- gutmütig und nicht nachtragend
- belastbar
mehr unter www.adhs.de
Interessantes zum Nachlesen:
Modediagnose ADHS und fehlende Beziehungserfahrungen - ein
kritischer Artikel bezüglich des Verschreibens von Psychostimulantien
an Kinder
http://derstandard.at/1342139272509/Modediagnose-ADHS-und-fehlende-Beziehungserfahrungen
Selbsttest AD(H)S
http://www.selbsthilfegruppe-wunderkind.de/ads,selbsttest-ads-kinder,87.html
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